Eigenkapital beim Immobilienkauf

Wie viel benötige ich?

Alles zum Thema Eigenkapital:

Beim Kauf einer Immobilie spielt Eigenkapital eine entscheidende Rolle. Es reduziert die benötigte Darlehenssumme und senkt so das finanzielle Risiko. Aber wie viel Eigenkapital sollte man mitbringen? Hier eine Übersicht:


1. Richtwert für Eigenkapital

In der Regel empfehlen Experten, mindestens 20–30 % des Kaufpreises als Eigenkapital einzubringen.
Zusätzlich sollten Sie die Kaufnebenkosten, wie Notargebühren, Grundbuchkosten, Grunderwerbsteuer und Maklerprovision, vollständig aus Eigenmitteln decken können. Diese machen etwa 10–15 % des Kaufpreises aus.

Nachfolgend ein kleines Beispiel:

Kaufpreis: 300.000 €
Kaufnebenkosten: ca. 40.000 €
Empfohlenes Eigenkapital: ca. 80.000–90.000 € (20–30 %) + 40.000 € (Nebenkosten) = 120.000–130.000 €

2. Warum ist Eigenkapital wichtig?

• Günstigere Konditionen: Je mehr Eigenkapital, desto niedriger die Kreditzinsen.
• Geringeres Risiko: Weniger Fremdfinanzierung bedeutet ein geringeres Risiko bei Zinsänderungen oder finanziellen Engpässen.
• Höhere Chancen auf Kreditbewilligung: Banken sehen Käufer mit hohem Eigenkapital als kreditwürdiger an.

3. Eigenkapitalarten

Eigenkapital umfasst mehr als nur Ersparnisse. Dazu zählen unter Anderem:

• Bankguthaben
• Sparverträge oder Bausparguthaben
• Wertpapiere oder Fonds
• Eigenleistungen (z. B. bei Bauprojekten)
• Familienunterstützung, etwa Schenkungen oder Darlehen.

4. Kauf ohne Eigenkapital – ist das möglich?

Einige Banken bieten Vollfinanzierungen an, bei denen auch die Kaufnebenkosten mitfinanziert werden. Dies ist jedoch teurer und riskanter, da die monatliche Belastung höher ausfällt und bei Wertverlust der Immobilie Schulden entstehen können, die den Immobilienwert übersteigen.
Ein Kauf ohne Eigenkapital sollte nur in Ausnahmefällen und mit einem stabilen, hohen Einkommen erwogen werden.

5. Tipps zur Eigenkapitalbildung

• Beginnen Sie frühzeitig mit dem Sparen.
• Nutzen Sie staatliche Förderungen, z. B. das Baukindergeld (sofern verfügbar) oder Zuschüsse für energieeffizientes Bauen.
• Reduzieren Sie laufende Ausgaben und legen Sie monatlich einen festen Betrag für die Immobilienfinanzierung zurück.

Fazit:

Für den Kauf einer Immobilie ist ein Eigenkapitalanteil von 20–30 % des Kaufpreises ratsam, um günstige Kreditkonditionen und eine solide Finanzierung sicherzustellen. Eine genaue Kalkulation und Beratung mit einem Finanzexperten helfen, die optimale Eigenkapitalhöhe für Ihre individuelle Situation festzulegen.