Nebenkosten beim Immobilienverkauf & -kauf

Wer bezahlt was?

Nachfolgend die Übersicht zu diesem Thema:

Beim Immobilienkauf in Deutschland kommen neben dem Kaufpreis noch weitere Kosten hinzu, die sogenannten Kaufnebenkosten. Diese sollten bei der Finanzplanung unbedingt berücksichtigt werden, da sie oft 10–15 % des Kaufpreises ausmachen. Hier ein Überblick:


1. Grunderwerbsteuer

Die Grunderwerbsteuer ist die größte Kaufnebenkostenposition und variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises. Diese ist zu 100% vom Käufer an das zuständige Finanzamt zu zahlen.

Hier ein kleines Beispiel:

Kaufpreis: 300.000 €
Grunderwerbsteuer (5 %): 15.000 €
 
2. Notarkosten

Der Kaufvertrag für eine Immobilie muss in Deutschland notariell beurkundet werden. Zudem kümmert sich der Notar um die Eintragung ins Grundbuch.
Die Notarkosten betragen etwa 1–2 % des Kaufpreises. Diese sind auch zu 100% vom Käufer zu zahlen.

3. Grundbuchkosten

Für die Umschreibung des Eigentums und eventuelle Grundschulden im Grundbuch fallen ebenfalls Gebühren an. Diese belaufen sich auf 0,5–1 % des Kaufpreises. Die Kosten für die Eintragung trägt der Käufer. Die Austragungen der Grundschuld muss der Veräußerer bezahlen.

4. Maklerprovision (falls beauftragt)

Wenn ein Immobilienmakler beteiligt ist, fällt eine Maklerprovision an. Seit Dezember 2020 teilen sich Käufer und Verkäufer diese in der Regel zu gleichen Teilen. Die Maklerprovision beträgt meist 3,57–7,14 % des Kaufpreises (inkl. MwSt.), abhängig von der Region und den Vereinbarungen.

5. Weitere mögliche Kosten

• Vermessungskosten: Wenn Grundstücksgrenzen unklar sind oder neu vermessen werden müssen.
• Gutachterkosten: Für eine Wertermittlung, falls ein Immobiliengutachter hinzugezogen wird.
• Renovierungs- oder Modernisierungskosten: Diese sind keine direkten Kaufnebenkosten, sollten aber bei älteren Immobilien eingeplant werden.

 

So kalkulieren Sie die Kaufnebenkosten

Für eine grobe Orientierung können Sie die Kaufnebenkosten mit 10–15 % des Kaufpreises ansetzen. Hier ein Beispiel:

Kaufpreis: 300.000 €

Grunderwerbsteuer (5 %): 15.000 €
Notar- und Grundbuchkosten (ca. 2 %): 6.000 €
Maklerprovision (5 %): 15.000 €

Gesamtkosten der Nebenkosten: ca. 36.000 €

Tipps zur Finanzierung der Kaufnebenkosten

• Eigenkapital einplanen: Kaufnebenkosten sollten idealerweise aus Eigenmitteln gedeckt werden, da Banken diese meist nicht finanzieren.
• Frühzeitig informieren: Prüfen Sie vorab die Grunderwerbsteuer und Maklerprovision in Ihrer Region.
• Professionelle Beratung: Ein Finanzberater kann Ihnen helfen, die Gesamtkosten realistisch zu kalkulieren und die Finanzierung optimal zu planen.

Fazit:

Die Kaufnebenkosten sind ein wesentlicher Bestandteil des Immobilienkaufs und sollten von Anfang an eingeplant werden. Wer diese Kosten im Blick behält, kann finanzielle Überraschungen vermeiden und seinen Traum vom Eigenheim sicher realisieren.